Sonntag, 30. August 2020

Schweiz, Tag 2 (Sonntag, 30.8.2020)

Als ich mich gestern ins Bett legte, konnte ich vor dem Einschlafen dem Prasseln des Regens aufs Autodach lauschen. Heute morgen regnet es vorerst nicht. Ich stehe um 6:45 auf, esse einen Apfel und eine Banane und trinke Kaffee.



Danach fahre ich zum Gosausee, um ein paar Fotos zu machen. Dass es dort ein öffentliches WC gibt, ist auch kein Fehler.



Nach einem Videofonat mit den Eltern breche ich um 8 Uhr auf. Nach wenigen Minuten lege ich einen kurzen Fotostopp auf dem Pass Gschütt ein, dem 4. Pass dieser Reise. Bald darauf beginnt es zu regnen.



Ich gebe Berchtesgaden ins Navi ein. Die Grenze, die ich kurz nach 9 Uhr überquere, ist als solche nur an einem Schild erkennbar, es gibt keinerlei Kontrollen. Für ein paar Kilometer herrscht dichter Nebel. Ab Berchtesgaden folge ich der Deutschen Alpenstraße nach Reit im Winkl. Da es dort um 10:30 nur leicht nieselt, nutze ich die Gelegenheit für ein paar Aufnahmen.



Ich fahre nun eine Tour, die im Reiseführer „Alpen mit dem Wohnmobil“ beschrieben ist. Bis Bregenz habe ich knapp über 400 km zurückzulegen. Die Route führt zum Chiemsee und dort ein Stück über die Autobahn. Es herrscht viel Verkehr, und immer wieder stauen die Kolonnen bis fast zum Stillstand, ohne dass ein Grund dafür erkennbar wäre. Ich ändere daher die Navi-Einstellungen und weise es an, Autobahnen zu vermeiden. Dadurch lotst mich Tomtom bei der nächsten Ausfahrt von der Autobahn. Der Regen hat vorübergehend aufgehört. Ich überquere den Inn, der viel Wasser führt. Ein paar Kilometer vor einem Grenzübergang nach Österreich erreiche ich wieder die Alpenstraße, die mich zum Schliersee bringt. Weiter geht es zum Tegernsee, auf dessen Westseite ich südwärts fahre. Um 12:45 halte ich am Südende des Tegernsees, um zu Mittag zu essen.



Die Route führt nun (in teilweise starkem Regen) noch ein Stück nach Süden und nach Westen, danach geht es wieder nordwärts bis Bad Tölz, westwärts bis Bad Heilbrunn, von dort südwärts am Kochelsee und am Walchensee vorbei und nach Westen bis Garmisch-Partenkirchen - es existieren sicher viel kürzere Routen bis zum Bodensee. Egal! In nördlicher Richtung passiere ich Oberammergau. Kurz nach 16 Uhr lege ich hinter Unterammergau eine Pause ein und esse ein Stück Wassermelone.



Bald darauf bin ich wieder nach Süden unterwegs. Der Regen hört auf, und die Wolkendecke reißt auf. Vor Füssen biege ich links ab in Richtung Königsschlösser und halte bei der Wallfahrtskirche St. Coloman.



Von hier ist auch das Schloss Neuschwanstein gut zu sehen.



Ich fahre in Richtung des Schlosses, doch wegen zahlreicher Halteverbotstafeln habe ich keine Gelegenheit mehr für weitere Fotos (auf einem der kostenpflichtigen Parkplätze zu parken zahlt sich wegen ein paar Aufnahmen nicht aus). Ich setze die Fahrt fort. Da ich schon recht müde bin, beschließe ich, heute nicht bis Bregenz zu fahren. In Park4Night finde ich einen Parkplatz in Oberstaufen, auf dem ich kurz vor 19 Uhr eintreffe. Von hier sind es weniger als 5 km bis zu einem Grenzübergang nach Österreich.



Meine Route:



Kilometerstand: 677 km (482 km gefahren).


Samstag, 29. August 2020

Schweiz, Tag 1 (Samstag, 29.8.2020)

Wie so oft auch dieses Jahr: in den Tagen vor dem längsten Urlaub des Jahres ist noch so viel zu erledigen, dass sich der ursprüngliche Zeitplan nicht einhalten lässt. Mehrere Besprechungen in der Arbeit am letzten Arbeitstag führten dazu, dass ich gestern erst um 18:40 in der Steiermark eintraf und schon ziemlich müde war. Deshalb habe ich erst heute Vormittag damit begonnen, diverse Reiseutensilien (Computer, Kameras, Wanderausrüstung etc.) in Ludwig van Tourer zu verstauen. Auch der Wassertank muss geleert und mit frischem Wasser gefüllt werden.



Am Nachmittag dusche ich, ziehe mich um und breche schließlich um 16:05 auf.



Noch vor Corona und meinem langen Krankenstand wegen der Wirbelsäulen-Operation hatte ich meinen diesjährigen Haupturlaub für September geplant. Eigentlich wollte ich die Westalpen (insbesondere in Frankreich) bereisen. Wegen der Pandemie und der Gefahr, dass ein Land binnen weniger Tage zum Risikogebiet erklärt wird, erscheint es mir aber besser, in der Nähe von Österreich zu bleiben, um bei Bedarf kurzfristig zurückkehren zu können. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, in die Schweiz zu fahren, wo es ja ebenfalls Westalpen gibt. Im Konkreten möchte ich der Grand Tour of Switzerland folgen, aber natürlich auch immer wieder Abstecher zu interessanten Zielen links und rechts dieser Route unternehmen. Da ich eine Reihe von Alpenpässen überqueren werde, habe ich mir vorgenommen, auf jedem davon anzuhalten und dort mindestens ein Foto von Ludwig zu schießen. Das erste derartige Bild entsteht schon nach wenigen Minuten Fahrt auf dem Pogusch.



Im Mürztal halte ich beim Hofer, um mich mit Lebensmitteln einzudecken.



Um 17 Uhr ist der Einkauf erledigt, und ich breche in Richtung Salzkammergut auf. Bei Leoben fallen erste Regentropfen (aber vorläufig nur für ein paar Minuten). Es werden wohl noch viele mehr fallen, denn für die Schweiz wird insbesondere für heute und morgen viel Regen vorhergesagt, und auch Westösterreich ist bereits von dichten Regenwolken bedeckt. Ich fahre zum zweiten Pass dieser Reise, dem Schoberpass. In Wald am Schoberpass fotografiere ich die Kirche (leider geschlossen), die vermutlich nicht weit von der Passhöhe entfernt errichtet wurde.



In Trieben erreiche ich das Regengebiet. Um 19:15 komme ich auf dem 3. Pass der Reise an: auf dem Pötschenpass.



Da noch etwas Zeit bleibt, bis es finster wird, beschließe ich, noch ein Stück weiter zu fahren und zum dritten Mal in diesem Jahr beim Staubecken Gosauschmied zu übernachten, wo ich um 20 Uhr eintreffe. Der oder die Insassen eines anderen Reisemobils hat/haben dieselbe Idee gehabt.



Ich esse zwei Sandwiches, ein Stück Wassermelone und zwei Stück Ribiselkuchen, dann schreibe ich diesen Blogeintrag und bearbeite die oben zu sehenden Fotos.

Meine Route:



Kilometerstand: 195 km.

Mittwoch, 19. August 2020

Tagesausflug: Bad Gleichenberg (Samstag, 15.8.2020)

Christian wird im Oktober drei Wochen im Reha-Zentrum In Bad Gleichenberg verbringen. Heute machen wir einen Familienausflug dorthin.



Leider ist die Wettervorhersage nicht optimal, vor allem muss mit Gewittern gerechnet werden. Wir hoffen aber, dass wir wenig Regen haben werden.



Kurz vor 7:15 fahren wir ab. In Fischbach halten wir, um zu frühstücken.



Als wir weiterfahren, beginnt es hinter Birkfeld zu regnen. Die App Toilet Finder leitet uns zu einem öffentlichen WC in Anger.



Als wir durch Ilz fahren, hat der Regen aufgehört, und es kommt vorübergehend sogar die Sonne durch die Wolken. Bei Neustift hat Christian einen Umweg über Nebenstraßen im Navi programmiert. Dadurch fahren wir westlich der Riegersburg nach Feldbach. Um 10:30 erreichen wir Bad Gleichenberg. Wir parken beim Kurhaus und spazieren zum Klinikum, dem Reha-Zentrum.



Beim Rückweg gehen wir durch einen Teil des Kurparks. Hier kommen wir an der Rindenkapelle vorbei.



Zurück in Ludwig van Tourer gibt es Fedelkoch mit Rosinen und Zimt zum Mittagessen.



Anschließend fahren wir ins Ortszentrum. Hier besichtigen wir die Pfarrkirche Hl. Matthias.



Die Kirche hat nur einen kleinen Turm, so dass man sie leicht übersieht.



Wir überlegen, zur nahen Edelweißwarte zu fahren, doch es stellt sich heraus, dass diese nur zu Fuß zu erreichen ist, was für meinen Vater zu anstrengend wäre. Also geben wir die Riegersburg als Ziel ins Navi ein. Auf einem Parkplatz unterhalb der Burg (positiv: öffentliches WC; negativ: keine Papierhandtücher im Spender) planen wir mit Hilfe von Park4night die weitere Route.



6 km entfernt (wir müssen die Straße zurück fahren, auf der wir hergekommen sind) gibt es in Hatzendorf einen ruhigen Parkplatz. Es scheint inzwischen die Sonne, und es ist so warm, dass wir die Liegestühle aus dem Auto holen und im Schatten Ludwigs relaxen.



Um 14:50 beginnt es zu regnen. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Heimat, wobei wir meistens am Rand der Regenzone unterwegs sind. Wir beschließen, durch die Weizklamm und über die Teichalm zu fahren (öffentliche Toilette). Bei unserer Ankunft fallen ein paar Tropfen, aber wenig später scheint die Sonne und ermöglicht einen Spaziergang zur Ochsen-Statue sowie zum Energiepark.



Wir verlassen die Teichalm. In Breitenau biegen wir auf eine schmale, meist einspurige und kaum befahrene Nebenstraße ab, die uns über Jasnitz nach Mürzhofen im Mürztal bringt. Hinter Jasnitz halten wir bei einem Brunnen, dessen Wasser besonders wohlschmeckend, wenn nicht sogar heilsam sein soll. Zwei weitere Autos sind schon da, deren Insassen ein gutes Dutzend Flaschen füllen wollen. Da wir nur eine leere Mineralwasserflasche haben, lassen sie uns zum Glück den Vortritt.



Kurz nach 18:30 treffen wir in Turnau ein.

Unsere Route:



Kilometerstand: 289 km.

Montag, 10. August 2020

Salzkammergut, Tag 5 (Montag, 10.8.2020)

Die Nacht verläuft sehr ruhig, aber am frühen Morgen fahren relativ viele Autos über den Pötschenpass. Da die Dachluken offen sind, werde ich von ihnen geweckt. Ich bleibe aber noch liegen, bis mich die volle Blase um 6:30 zum Aufstehen zwingt (heute bin ich ausnahmsweise der Erste). Wir frühstücken, benutzen das öffentliche WC und bereiten Ludwig für die Heimfahrt vor.



Da es beim Hofer ab heute einige Aktionsartikel gibt, die wir kaufen möchten, halten wir hinter Bad Aussee bei der ersten Filiale, an der wir vorbei kommen.



Danach machen wir einen Abstecher zum Ödensee. Als wir 2015 vom Nordkapp zurück kamen, konnten wir dort noch offiziell übernachten. Jetzt ist das leider verboten. Auf dem Weg zum See habe ich allerdings zwei Stellen gesehen, wo man ein Reisemobil neben der Straße abstellen kann, um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen.



Wir haben am Ödensee schon mehrmals Fotos gemacht, aber es ist hier jedes Mal wieder schön.



Anschließend fahren wir ohne weiteren Stopp nach Hause, wo wir um 10:48 eintreffen.

Unsere Route:



Kilometerstand: 574 km (180 km gefahren).

Sonntag, 9. August 2020

Salzkammergut, Tag 4 (Sonntag, 9.8.2020)

Wieder stehen wir kurz nach 6 auf. Die Außen-Temperatur beträgt 15 Grad, im Auto haben wir angenehme 18 Grad. Außer uns hat eine Handvoll weiterer Wohnmobile am Postalm-Parkplatz P1 übernachtet. Nachdem wir die öffentliche Toilette benutzt haben, fahren wir um 6:45 ab. Wir verlassen die Postalm in südwestlicher Richtung.



Wir biegen in Richtung Osten ab. Neben der Straße sehen wir ein Reh. Wir fahren nach Bad Goisern und dort mehrere Kilometer über eine enge Bergstraße zum Berghof Predigstuhl. Hier essen wir Bananen zum Frühstück, verzichten heute aber auf Kaffee. Ich habe gestern Abend mit Komoot eine Wanderung zur Hütteneckalm geplant, die in einem Reiseführer empfohlen wird. Sie ist mittelschwer, etwas mehr als 8,5 km lang, und es sind ca. 300 Höhenmeter zurückzulegen.



Um 8:55 marschieren wir los. Der Weg führt teilweise durch den Wald, teilweise geht man auf Forststraßen. Die durchschnittliche Steigung beträgt 8 Prozent.



Wir passieren die Roßmoosalm.



Wir gehen nicht auf dem kürzesten Weg zur Hütteneckalm, sondern biegen links auf einen schmalen Weg ab, der zur bewaldeten Rückseite der Zwerchwand führt.



Dabei nehmen wir eine falsche Abzweigung und gelangen zu einem Klettersteig.



Wir gehen zurück und steigen einen schmalen Pfad hinauf, der recht verwachsen ist. Offenbar wird er nur selten begangen.



Eine Tafel warnt davor, den Weg zu verlassen, da es hier tiefe Dolinen (trichterförmige Hohlräume) gibt.



Wir erreichen eine Forststraße, wo uns ein Wegweiser zur Hütteneckalm leitet. Durch die mit Komoot geplante Tour, die wir auf unsere Garmin-GPS-Sportuhren übertragen haben, sind wir auf Wegweiser aber nicht angewiesen.



Kurz vor der Alm rasten wir auf einer Bank, essen zwei Schokoriegel, bevor sie durch die Hitze zu weich werden, und beobachten einige Mountainbiker, die an uns vorbeiradeln (die meisten sind mit e-Bikes unterwegs).



Von der 1240 m hoch gelegenen Hütteneckalm ...



... hat man einen herrlichen Ausblick zum Dachstein. Heute ist es allerdings recht dunstig.



Um 11 Uhr essen wir im Almgasthaus Käsenockerl mit gemischtem Salat.



Der Rückweg führt uns durch ein Gebiet, wo 1978 und 1983 gewaltige Felsbrocken von der Zwerchwand abgebrochen sind.



Nach diesem Bergsturzgelände erreichen wir bald wieder den Weg, auf dem wir am Morgen bereits in der Gegenrichtung gewandert sind. Um 12:30 sind wir bei Ludwig zurück. Der Parkplatz würde sich übrigens für eine Übernachtung eignen.



Es ist aber noch zu früh zum Übernachten. Wir beschließen, den Offensee aufzusuchen (kurz vor dem Traunsee muss man rechts abbiegen und ein paar Kilometer ostwärts in ein schmales Tal fahren). Wie an einem Sommer-Sonntag mit herrlichem Wetter nicht anders zu erwarten, ist der Parkplatz überfüllt. Wir finden aber mit Glück ein Plätzchen für unser Reisemobil.



Wir spazieren ein paar hundert Meter am See entlang, drehen aber bald wieder um.



Zwei Kilometer vom Offensee entfernt finden wir eine Parkmöglichkeit, wo wir neben Ludwig im Schatten sitzen können. Hier verbringen wir den Nachmittag, lesen die Sonntagszeitungen und schreiben den heutigen Blogeintrag.



Als Abendessen gibt es Faschierte Laibchen, Gurkensalat und Joghurt mit Früchten.



Wir fahren dann zum Pötschenpass, wo wir heute übernachten werden.



Unsere Route:



Kilometerstand: 394 km (131 km gefahren).