Ich erwache nach einer ruhigen Nacht bei 7 Grad Außentemperatur und 85 % Jackery-Ladestand. Die Regenzone ist abgezogen, und es sieht (soweit ich das mangels Internet ohne Wetter-Vorhersage beurteilen kann) nach einem schönen Tag aus. Eine Wanderung durchs Forstmuseum böte sich an, aber die verschiebe ich auf eine andere Slowakei-Rundfahrt. Diese Reise nähert sich leider viel zu rasch ihrem Ende.
Um 8:30 mache ich mich auf den Weg. Wie schon in den letzten Tagen sind die bewaldeten Berghänge sehr farbenprächtig und glühen im Sonnenlicht in Abstufungen von Grün über Gelb bis Rostrot. Die Dieselpreise sind bei den meisten Tankstellen um 2 Cent auf 1,673 Euro gesunken. Ich tanke voll. Nach einer Baustelle mit menschlicher Ampel und vielen Baustellen ohne Ampel halte ich vor L‘upca kurz für ein Foto von Burg Liptsch.
In Banska Bystrica (dessen Besichtigung ich auf eine andere Slowakei-Reise verschiebe) beginnt eine Autobahn, die ich nach 8 km noch im Stadtgebiet wieder verlasse. Ich halte nach einer Baustelle mit Ampelregelung im Dorf Hronsek (übernachtungsgeeignet, wenn man nichts Besseres findet).
Hier steht eine weitere UNESCO-Weltkulturerbe-Holzkirche.
Sie ist geöffnet. Ich werfe den Eintrittspreis von 2 Euro ein.
Bald darauf folgen 18 km Autobahn und ebenso weit auf einer größtenteils ausgezeichnet ausgebauten Hauptstraße (eine Baustelle ohne Ampelregelung). Nahe Kremnicke Bane befindet sich die Johanneskirche, wo ich mir eine Übernachtung vorstellen könnte.
Die Kirche gilt als Mittelpunkt Europas. Ob das stimmt, darüber streiten sich die Gelehrten, denn es gibt unterschiedliche Berechnungsvarianten.
Es ist 11:45 Uhr. Ich esse Thunfischsalat a la Mexicana. Die Jackery ist voll geladen.
30 Minuten später setzt sich Ludwig wieder in Bewegung. Der letzte Ort, den ich während dieser Rundreise besichtige, soll ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe sein: die Stadt Banska Stiavnica. Ich steuere einen Parkplatz am Ortsbeginn an, der im Womo-Reiseführer empfohlen wird. Früher mag er kostenlos gewesen sein, jetzt muss man wie fast überall in der Stadt zwischen 7 und 18 Uhr 1 Euro pro Stunde oder 8 Euro pro Tag bezahlen - und zwar mit SMS. Alternativ wird auf eine App verwiesen. Ich installiere sie, doch sie fordert mich auf, mich in einer von mehreren vorgegebenen Städten zu registrieren - Banska Stiavnica ist jedoch nicht dabei.
Zum Glück finde ich in Park4night einen kostenlosen Parkplatz bei einem Sportplatz (wo ich auch übernachten werde). Im Laufe meiner Stadtbesichtigung komme ich an zwei kostenpflichtigen Parkplätzen vorbei, die sich für Camper eignen könnten, die aber in erster Linie für PKWs ausgelegt sind: nämlich bei der Tourismusinfo beim Kalvarienberg und bei der neuen Burg. Bei diesen zwei Parkplätzen könnte man auch auf einer Webseite mit Kreditkarte bezahlen.
Meine Besichtigung der Stadt beginnt mit dem Aufstieg auf den Kalvarienberg. Danach marschiere ich ins Zentrum, wobei es kurz ein wenig regnet, während ich durch den Botanischen Garten spaziere. Ich komme unter anderem an zwei Kirchen, am Rathaus, an der Dreifaltigkeitssäule sowie am Alten und am Neuen Schloss vorbei. Zuletzt führt mich mein Weg aus der Altstadt hinaus, wo ich einen Billa sehe und die Gelegenheit nütze, frisches Brot zu kaufen. Kurz bevor es dunkel wird, treffe ich bei Ludwig ein. Ihr seid mit dem Ansehen der Fotos sicher viel schneller:
Heute verspeise ich Chili con Carne als Abendessen.
Meine Umrundung des Mittelpunkts von Europa:
Mein Weg durch Banska Stiavnica:
Meine Route:
Kilometerstand: 2086 km (160 km gefahren).