Montag, 26. Oktober 2020

Südtirol, Tag 5 (Montag, 26.10.2020)

Der Herbsturlaub ist leider früher zu Ende gegangen als geplant. Als ich gestern ausgerutscht und fast gestürzt bin, habe ich mir einerseits eine Sprunggelenk-Zerrung zugezogen, andererseits ist eine Operationsnarbe beim linken Knie aufgerissen (vor drei Wochen wurde mir ein Muttermal rausgeschnitten und vor einer Woche die Nähte entfernt). Ich hatte keine Schmerzen und die Wunde erst beim Schlafengehen bemerkt. 



Heute morgen fahre ich 15 km bis nach Österreich, wo ich bei 1450 anrufe, damit man mir den nächsten Arzt nennt, der am Feiertag Dienst hat (eine Ärztin in Sillian, nur 900 m von meinem Standort entfernt). Die Ärztin näht die Wunde provisorisch und verschreibt mir eine Salbe, die ich in der Apotheke auf der anderen Straßenseite bekomme. Da ich nun aber meinen Hautarzt in Wien aufsuchen muss, mache ich mich um 11 Uhr auf den Weg in die Steiermark. Nach einer Pause bei einem McDonald‘s komme ich um 16:35 an.

Meine Route:



Kilometerstand: 897 km (327 km gefahren).

Sonntag, 25. Oktober 2020

Südtirol, Tag 4 (Sonntag, 25.10.2020)

Als ich beim Frühstückrichten kurz nach halb sieben einen Blick aus dem Fenster auf den Parkplatz beim Erdpyramidenweg werfe, wundere ich mich, dass es schon so hell ist. Dann fällt mir ein, dass in der Nacht die Sommerzeit geendet hat. Ohne dass ich mir dessen bewusst war, habe ich eine Stunde länger geschlafen. Die Sonne geht heute um 6:45 auf.



Durch Hochnebel ist der Himmel nicht zu sehen, aber es wird gutes Wetter vorhergesagt. Ich mache mich auf den Weg in Richtung Misurinasee. Kurz vor dem See liegen die Berge im Sonnenschein unter einem wolkenlosen Himmel.



Bevor ich den Misurinasee erreiche, biege ich links ab und fahre bergauf. Beim Lago d‘Antorno lege ich einen Fotostopp ein.



Bald danach kommt die Mautstation. PKWs zahlen 30 Euro. Ludwig van Tourer wird als Wohnmobil erkannt, wofür weitere 15 Euro verlangt werden. 10 Minuten nach 9 erreiche ich die Parkplätze am Ende der Straße bei der Auronzohütte.



Ich habe gestern mit Komoot eine Tour geplant, die die drei Zinnen umrundet. Um halb zehn mache ich mich auf den Weg. Die Temperatur beträgt 2 Grad, fühlt sich in der Sonne aber wärmer an. Ich bin ganz allein unterwegs, alle anderen nehmen die vielgegangene Route über den Paternsattel. Immer wieder kommen Stellen, an denen der Weg schneebedeckt ist, aber auch matschige Abschnitte sind sehr rutschig (einmal hätte es mich fast auf den Allerwertesten gesetzt, woraufhin ich die Wanderstöcke vom Rucksack abschnalle).



Der Weg zur Langalm führt nun quer über einen im Schatten liegenden Hang. Das erscheint mir zu riskant, denn wenn ich aus- und den Abhang hinunterrutschen sollte, würde mich niemand beobachten und Hilfe holen. Ich breche daher die Wanderung ab und gehe zum Parkplatz zurück.



Im Auto lade ich das Handy, mit dem ich die Tour für Komoot aufzeichne, etwas auf. Um 11 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg, dieses Mal die Route, die fast jeder geht, vorbei an der Auronzohütte.



Der Weg führt zunächst leicht bergab.



Nach einer halben Stunde erreiche ich eine Kapelle (eigentlich könnte ich etwas schneller sein, aber ich bleibe oft stehen, um zu fotografieren und zu filmen), ...



... und nach einer weiteren Viertelstunde bin ich bei der Lavaredohütte, für die die Winterpause bereits begonnen hat.



Nun geht es steil zum Paternsattel hinauf (es gibt auch einen weniger steilen, längeren Pfad, den ich beim Rückweg genommen habe).



Vom Paternsattel aus sieht man sowohl die drei Zinnen ...



... als auch die Dreizinnenhütte.



Der Pfad ist nun schneebedeckt und schmal, liegt aber meistens in der Sonne, so dass er nicht eisig ist. Nichtsdestotrotz muss man vorsichtig sein, um nicht auszurutschen. Ich bin froh, dass ich meine Wanderstöcke dabei habe.



Es geht noch weiter hinunter ...



... und dann quer über einen Hang. Da ich nicht schwindelfrei bin, bemühe ich mich, nicht nach links zu schauen, sondern auf meine Füße und wohin ich sie setze.



Ein letztes Stück führt steil hinauf (hier von oben mit Blick zurück fotografiert).



Um 13:20 erreiche ich die Dreizinnenhütte, die ebenfalls geschlossen ist. Der Akku meines Komoot-Handys ist leer.



Ich stärke mich mit Müsliriegeln und Cola, dann mache ich einige Aufnahmen. Oberhalb der Hütte befindet sich eine Kapelle.



Es ziehen Wolken auf und verhüllen die Spitzen der drei Zinnen.



Um 13:45 mache ich mich auf den Rückweg. Da es meistens leicht bergauf geht, fällt es mir leichter, nicht auszurutschen.



Nach einer Stunde habe ich den Paternsattel erreicht. Wenn die Sonne von den Wolken verdeckt wird, ist es gleich deutlich kälter.



Zwanzig Minuten später bin ich bei der Lavaredohütte. Laut meiner Sportuhr, auf die ich die mit Komoot geplante Route geladen habe, sind es noch 1,8 km bis zum Parkplatz.



Das Ziel ist in Sicht.



Laut Komoot handelt es sich um eine mittelschwere Wanderung (hin und zurück etwas über 9 km und nicht ganz 400 Höhenmeter), durch den Schnee war sie aber sehr anstrengend. Ich lege mich im Reisemobil eine halbe Stunde ins Bett, dann mache ich mich für die Rückfahrt nach Südtirol bereit. Bei der Mautstation bleibe ich für ein Foto stehen. Dabei sehe ich, dass man um 25 Euro die Nacht am Berg verbringen darf.



Ich fahre nach Toblach zum Stellplatz beim Biathlon-Gelände, den ich mir an Tag 2 bereits angeschaut habe.

Meine Route:



Kilometerstand: 570 km (80 km gefahren).

Samstag, 24. Oktober 2020

Südtirol, Tag 3 (Samstag, 24.10.2020)

Der Stellplatz beim Fußballplatz von Niederdorf ist sehr ruhig - sollte ich einmal keinen anderen finden, wenn ich in der Nähe bin, spricht nichts dagegen, hier wieder zu übernachten. Es hat in der Nacht wahrscheinlich geregnet (ich habe gut geschlafen, deshalb weiß ich das nicht genau), auf jeden Fall aber regnet es am Morgen. Im Laufe des Tages soll das Wetter jedoch besser werden. Ich stehe um 7 Uhr auf. Nach Duschen und Frühstücken nutze ich die Gelegenheit, in den Reiseführern zu schmökern.



Um 10 Uhr hört der Regen weitgehend auf, und 15 Minuten später mache ich mich auf den Weg. Außerhalb von Niederdorf steht die Kirche St. Magdalena, allerdings gibt es dort keine Möglichkeit zu parken. Ich bleibe etwas weiter weg bei einem Bauernhof stehen und schieße von dort ein Foto.



Anschließend besichtige ich in Niederdorf die Pfarrkirche St. Stephan.



6 km weiter liegt Welsberg. Ich biege beim Kreisverkehr am Ortsbeginn rechts ab und fahre eine steile Straße hinauf in Richtung Schloss. Bei einer Schule kann ich parken. Von hier sind es bis zum Schloss noch ein paar Minuten zu Fuß.



Danach spaziere ich hinunter ins Ortszentrum. Neben der Pfarrkirche St. Magdalena mit Altarbildern des Barockmalers Paul Troger ...



... steht ein Bildstock mit Fresken von Michael Pacher.



Ein großes Würstchen, die 12-Uhr-Sirene und die Mittagsglocken erinnern mich daran, dass ich allmählich hungrig werde.



Ich gehe weiter zur Rainkirche, an der ich auf dem Weg zum Schloss bereits vorbeigefahren bin.



Als ich im Friedhof ein paar Aufnahmen mache, spricht mich ein Mann an und weist mich auf ein Kreuz hin - nach seinen Worten das Schönste im Land.



Ich fahre zu einem Parkplatz beim Sportplatz, der im Womo-Reiseführer erwähnt ist. Er ist übernachtungsgeeignet, allerdings weniger gut als mein Stellplatz in der vergangenen Nacht, da er sich noch im Ortsgebiet befindet. Ich esse zu Mittag (Schafskäse, gebackene Bohnen, Tomaten und Zwiebeln - der übriggebliebene Rest des gestrigen Abendessens).



Bis zu meinem nächsten Ziel sind es nur 3 Kilometer den Berg hinauf. In Taisten finde ich einen Parkplatz in der Nähe der Pfarrkirche.



Die Kirche ist sehr schön.



Die Straße bergab bringt mich zu einem Bildstock.



Danach spaziere ich zur Georgskirche.



Etwas außerhalb von Taisten befindet sich ein Sportplatz mit großem, ebenem Parkplatz - wenn ich nicht noch etwas Besseres finde, werde ich hierher zum Übernachten kommen.



Ich fahre nun wieder ins Tal hinunter und bei Percha wieder bergauf zu einem Parkplatz bei Oberwielenbach in 1400 m Seehöhe. Zwischen 8 und 17 Uhr ist er gebührenpflichtig, aber wieviel zu bezahlen ist steht nirgends. Ich werfe 1 Euro ein und drücke die grüne OK-Taste. Das Display weist mich darauf hin, dass die Minimalgebühr noch nicht erreicht ist. Ein weiterer Euro reicht, um eineinhalb Stunden Parkzeit bis 17 Uhr zu begleichen.



Bei diesem Parkplatz (P2) beginnt ein rund 1,5 km langer Wanderweg namens Erdpyramidenweg. Zuerst geht es steil nach oben, danach marschiert man weitgehend eben mit gelegentlichen Bergauf-Abschnitten.



Die Erdpyramiden sollen im Jahr 1882 entstanden sein, als ein starker Regen das in der Eiszeit von einem Gletscher zerbröselte Gestein wegschwemmte. Große feste Steine dienen als Regenschutz und führten zum Entstehen der Pyramiden.



Es sind mehrere Aussichtsplattformen gebaut worden, von denen aus man das Naturphänomen bestaunen kann.



Um 17 Uhr bin ich bei Ludwig zurück. Die Straße führt noch zu einem kleinen dritten Parkplatz und endet im Ort Platten, der aus ein paar Häusern, einer Kapelle und einem Gasthaus mit schöner Aussicht ins Pustertal besteht.



Ich kehre zum Parkplatz P2 zurück und beschließe, hier zu übernachten. Um spätestens 8 Uhr muss ich abfahren, aber ich habe ohnehin vor, früh aufzustehen. Da für morgen gutes Wetter vorhergesagt wird, möchte ich zu den Drei Zinnen fahren. Zum Abendessen gibt es heute Reisfleisch mit grünem Salat.



Meine Route:



Kilometerstand: 490 km (37 km gefahren).