Als ich die Verdunkelung entferne, bemerke ich, dass Motorhaube und Windschutzscheibe verschmutzt sind. An den Spuren ist zu erkennen, dass ein Tier (Katze? Marder?) auf Ludwig geklettert ist - ob gestern tagsüber oder heute in der Nacht, weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich sehr gut geschlafen und nichts gehört.
Ich ergänze meine Lebensmittel beim nahen Billa, schreibe drei Absätze des Blogs und breche um 8:35 auf.
Die Strecke über den Schaidasattel bin ich vor ein paar Jahren bereits einmal gefahren. In dieses landschaftlich sehr schöne Gebiet kann man aber immer wieder kommen. Zuerst passiert man eine überaus enge Klamm, dann führt eine schmale Straße hinauf zum Schaidasattel. Es sind wenige Autos unterwegs, es kommt mir nur ein einziges entgegen. Am Schaidasattel bleibe ich stehen, um ein paar Fotos zu schießen.
Ich fahre an Zell-Pfarre vorbei und biege dann links ab. Bald erreiche ich den grasbewachsenen Parkplatz beim Wasser-Erlebnis-Weg Hainschgraben, wo ich meine Wanderausrüstung vorbereite.
Kurz nach 10 Uhr breche ich auf. Ich gehe die Hauptstraße zurück bis zur Mlecnik-Säge.
Dort folge ich zunächst einer Straße, die in Pocket Earth gar nicht eingetragen ist (wie ich später entdecke, handelt es sich um die Zufahrt zu einem Haus). Dann muss ich links über eine Brücke. Hier beginnt der Wanderweg, der meistens am Hainschbach entlang verläuft.
Übrigens: während der ganzen Tour begegne ich keinem anderen Wanderer. Obwohl ich oft zum Fotografieren und Filmen stehen bleibe, werde ich auch von niemand überholt.
Ein Wegweiser macht mich auf einen Stichpfad zu einem Wasserfall aufmerksam.
Der Weg führt stetig bergauf. Insgesamt sind etwas mehr als 400 Höhenmeter zu überwinden.
Noch 2,17 km und 201 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Wanderung.
Nach nicht ganz 4 km erreiche ich die Gornik-Mühle, eine Schaumühle, die in den Jahren 2001 - 2003 errichtet wurde.
Um 11:30 endet der Wanderweg bei einem Forstweg, der noch weiter bergauf führt.
Nach rund 6 km komme ich zu einem Bauernhof mit toller Aussicht. Hier bin ich am höchsten Punkt der Wanderung in 1100 m Seehöhe.
Es ist inzwischen Mittag. Nach weiteren 500 Metern mache ich 15 Minuten Pause, esse zwei Bananen und trinke einen Liter Orangensaft gespritzt.
Nach 7,3 km Fußmarsch steht eine alte Hütte am Wegrand.
Wieder 500 m weiter erreiche ich einen weiteren Bauernhof.
Hier habe ich die Wahl. Ich kann entweder weiter der Forststraße folgen, die in ein paar Serpentinen hinunter zur Hauptstraße führt, oder ich gehe einen kürzeren Wanderweg hinunter. Ich entscheide mich für Alternative 2. Das ist, wie sich herausstellt, ein Fehler. Der Pfad führt ziemlich steil bergab.
Im Wald ist er darüber hinaus mit altem Laub bedeckt, so dass man sehr vorsichtig sein muss, um nicht auszurutschen (ich möchte mir nicht wieder eine Sprunggelenkszerrung zuziehen wie im vorigen Oktober bei den Drei Zinnen in Südtirol - danach konnte ich wochenlang nur langsam und unter Schmerzen gehen).
Bei der im nächsten Foto zu sehenden Hütte ist nicht klar, wo der Weg weiterführt. Ich entscheide mich schließlich, die Wiese rechts neben dem Zaun hinunter zu gehen. Das ist der zweite Fehler, denn ich gelange zu einem Abgrund. Ich kämpfe mich also wieder die steile Wiese hinauf - einige unnötige Höhenmeter! - und beschließe, auf Nummer sicher zu gehen. Links von mir steht ein Haus, dessen Zufahrt im weiten Bogen hinunter zur Hauptstraße führt - eben jene Zufahrt, die ich am Beginn der Wanderung schon ein Stück gegangen bin.
Um 13:37 treffe ich bei Ludwig ein, zu dem sich inzwischen ein Schweizer PKW gesellt hat.
Ich heize das Wasser im Boiler, lege mich für ein halbes Stündchen aufs Ohr, dusche und ziehe frische Kleidung an. Danach hole ich einen Campingsessel aus Ludwigs Keller und entspanne mich. In der Sonne ist es mir bald zu heiß, im Schatten aber zu kühl, so dass ich einen Pulli anziehen muss. Meine Sportuhr empfiehlt mir 4 Tage Pause - meine Kondition ist wohl nicht gut genug, dass ich morgen bereits wieder eine anstrengende Wanderung machen kann.
Ich beschließe, hier die Nacht zu verbringen. Diese wird sicher wieder sehr ruhig, denn das Tal ist dünn besiedelt und die Straße endet in wenigen Kilometern Entfernung. Als Abendessen gibt es heute Eierspeis mit grünem Salat.
Meine Wanderung:
Meine Route:
Kilometerstand: 249 km (28 km gefahren).