Montag, 31. Mai 2021

Kärnten, Tag 3 (Montag, 31.5.2021)

Ich wache bei blauem Himmel, aber nur 7 Grad auf. Gestern ist noch ein zweites Reisemobil eingetroffen, das die Nacht auf dem Parkplatz 8b verbracht hat - wie es sich gehört, am anderen Ende.



Als ich die Verdunkelung entferne, bemerke ich, dass Motorhaube und Windschutzscheibe verschmutzt sind. An den Spuren ist zu erkennen, dass ein Tier (Katze? Marder?) auf Ludwig geklettert ist - ob gestern tagsüber oder heute in der Nacht, weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich sehr gut geschlafen und nichts gehört.



Ich ergänze meine Lebensmittel beim nahen Billa, schreibe drei Absätze des Blogs und breche um 8:35 auf.



Die Strecke über den Schaidasattel bin ich vor ein paar Jahren bereits einmal gefahren. In dieses landschaftlich sehr schöne Gebiet kann man aber immer wieder kommen. Zuerst passiert man eine überaus enge Klamm, dann führt eine schmale Straße hinauf zum Schaidasattel. Es sind wenige Autos unterwegs, es kommt mir nur ein einziges entgegen. Am Schaidasattel bleibe ich stehen, um ein paar Fotos zu schießen.



Ich fahre an Zell-Pfarre vorbei und biege dann links ab. Bald erreiche ich den grasbewachsenen Parkplatz beim Wasser-Erlebnis-Weg Hainschgraben, wo ich meine Wanderausrüstung vorbereite. 



Kurz nach 10 Uhr breche ich auf. Ich gehe die Hauptstraße zurück bis zur Mlecnik-Säge.



Dort folge ich zunächst einer Straße, die in Pocket Earth gar nicht eingetragen ist (wie ich später entdecke, handelt es sich um die Zufahrt zu einem Haus). Dann muss ich links über eine Brücke. Hier beginnt der Wanderweg, der meistens am Hainschbach entlang verläuft.



Übrigens: während der ganzen Tour begegne ich keinem anderen Wanderer. Obwohl ich oft zum Fotografieren und Filmen stehen bleibe, werde ich auch von niemand überholt.



Ein Wegweiser macht mich auf einen Stichpfad zu einem Wasserfall aufmerksam.



Der Weg führt stetig bergauf. Insgesamt sind etwas mehr als 400 Höhenmeter zu überwinden.



Noch 2,17 km und 201 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Wanderung.



Nach nicht ganz 4 km erreiche ich die Gornik-Mühle, eine Schaumühle, die in den Jahren 2001 - 2003 errichtet wurde.



Um 11:30 endet der Wanderweg bei einem Forstweg, der noch weiter bergauf führt.



Nach rund 6 km komme ich zu einem Bauernhof mit toller Aussicht. Hier bin ich am höchsten Punkt der Wanderung in 1100 m Seehöhe.



Es ist inzwischen Mittag. Nach weiteren 500 Metern mache ich 15 Minuten Pause, esse zwei Bananen und trinke einen Liter Orangensaft gespritzt.



Nach 7,3 km Fußmarsch steht eine alte Hütte am Wegrand.



Wieder 500 m weiter erreiche ich einen weiteren Bauernhof.



Hier habe ich die Wahl. Ich kann entweder weiter der Forststraße folgen, die in ein paar Serpentinen hinunter zur Hauptstraße führt, oder ich gehe einen kürzeren Wanderweg hinunter. Ich entscheide mich für Alternative 2. Das ist, wie sich herausstellt, ein Fehler. Der Pfad führt ziemlich steil bergab. 



Im Wald ist er darüber hinaus mit altem Laub bedeckt, so dass man sehr vorsichtig sein muss, um nicht auszurutschen (ich möchte mir nicht wieder eine Sprunggelenkszerrung zuziehen wie im vorigen Oktober bei den Drei Zinnen in Südtirol - danach konnte ich wochenlang nur langsam und unter Schmerzen gehen).



Bei der im nächsten Foto zu sehenden Hütte ist nicht klar, wo der Weg weiterführt. Ich entscheide mich schließlich, die Wiese rechts neben dem Zaun hinunter zu gehen. Das ist der zweite Fehler, denn ich gelange zu einem Abgrund. Ich kämpfe mich also wieder die steile Wiese hinauf - einige unnötige Höhenmeter! - und beschließe, auf Nummer sicher zu gehen. Links von mir steht ein Haus, dessen Zufahrt im weiten Bogen hinunter zur Hauptstraße führt - eben jene Zufahrt, die ich am Beginn der Wanderung schon ein Stück gegangen bin. 



Um 13:37 treffe ich bei Ludwig ein, zu dem sich inzwischen ein Schweizer PKW gesellt hat.



Ich heize das Wasser im Boiler, lege mich für ein halbes Stündchen aufs Ohr, dusche und ziehe frische Kleidung an. Danach hole ich einen Campingsessel aus Ludwigs Keller und entspanne mich. In der Sonne ist es mir bald zu heiß, im Schatten aber zu kühl, so dass ich einen Pulli anziehen muss. Meine Sportuhr empfiehlt mir 4 Tage Pause - meine Kondition ist wohl nicht gut genug, dass ich morgen bereits wieder eine anstrengende Wanderung machen kann.



Ich beschließe, hier die Nacht zu verbringen. Diese wird sicher wieder sehr ruhig, denn das Tal ist dünn besiedelt und die Straße endet in wenigen Kilometern Entfernung. Als Abendessen gibt es heute Eierspeis mit grünem Salat.



Meine Wanderung:



Meine Route:



Kilometerstand: 249 km (28 km gefahren).

Sonntag, 30. Mai 2021

Kärnten, Tag 2 (Sonntag, 30.5.2021)

Ich habe eine ruhige Nacht am Parkplatz des Friedhofs von Friesach verbracht.



Nach Duschen und Frühstücken mache ich mich um 8:20 auf den Weg nach Bad Eisenkappel, Österreichs südlichste Gemeinde. Nach etwas mehr als einer Stunde treffe ich ein und stelle Ludwig am Parkplatz 8b ab. Ich denke, hier kann ich auch die Nacht verbringen.



Ich gehe zum Hauptplatz, wo beim Kauf einer Eintrittskarte für die Führung durch die Obir-Tropfsteinhöhlen (24 Euro) eine Online-Registrierung für eine eventuelle Kontakt-Nachverfolgung erforderlich ist (wer kein Handy hat, kann auch ein Papierformular ausfüllen). Außerdem wird mein negatives Corona-Testergebnis kontrolliert.



Da mir noch etwas Zeit bleibt, spaziere ich zur Kirche. Es findet gerade eine Messe statt, daher kann ich sie nicht besichtigen.



Um 11 Uhr fährt der Bus ab und bringt die Tourteilnehmer in 25 Minuten über eine schmale Straße ...



... zu den Höhlen.



Die Businsassen erhalten Helme und werden in drei Gruppen viele hundert Meter in den Berg hinein geführt. Es sind (wenn ich mich richtig erinnere) 647 Stufen hinauf und hinunter zu überwinden. Die Temperatur beträgt 8 Grad.



Zwischendurch gibt es einige Multimedia-Vorführungen.



Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die FFP2-Maske beschlagen meine Brillengläser ständig, was das Fotografieren und Filmen erschwert.



Nach eineinhalb Stunden gelangen wir wieder ans Tageslicht und kehren zur Bushaltestelle zurück.



Um 13:30 fährt der Bus zurück nach Bad Eisenkappel, wo er eine halbe Stunde später eintrifft. Es sind dunkle Regenwolken aufgezogen, und auf dem Weg zu Ludwig fallen ein paar Tropfen. Ich beschließe, heute einen Ruhetag einzulegen, die Sonntags-Zeitungen zu lesen und die nächsten Tage zu planen.



Am Abend esse ich faschierte Laibchen mit Tomatensalat.



Meine Route:



Kilometerstand: 221 km (82 km gefahren).

Samstag, 29. Mai 2021

Kärnten, Tag 1 (Samstag, 29.5.2021)

Nach dem gestrigen Familienausflug wird Ludwig heute Vormittag wieder reisefertig gemacht: die Rücksitze werden entfernt und durch eine Box ersetzt, in der u.a. Lebensmittel und Laptops untergebracht werden. Außerdem fülle ich den Wassertank und bringe einige Ausrüstungsgegenstände ins Fahrzeug. Ich dusche, ziehe mich um und esse zu Mittag (Berner mit Pommes). Um 12:45 breche ich auf.



Im Mürztal halte ich beim Hofer, um Obst, Gemüse, Brot und einige andere Sachen zu kaufen. 



Dann rufe ich in Bad Eisenkappel an, ob morgen Führungen durch die Obir Tropfsteinhöhlen stattfinden. Ich reserviere einen Platz für die 11-Uhr-Tour. Es gilt die 3G-Regel, das heißt, man muss genesen, geimpft oder getestet sein. Genesen fällt mangels Covid-19-Infektion flach, geimpft gilt ab dem 22. Tag nach der ersten Impfung (bei mir ab Montag, da ich am 9. Mai gestochen wurde) - folglich brauche ich einen Test. Die nächste Teststraße befindet sich in Kapfenberg. Ich rufe an, gebe meine Daten bekannt und bekomme einen Termin um 14:30. Ich erreiche das Haus der Begegnung in Schirmitzbühel allerdings schon um 14 Uhr. Ich komme sofort an die Reihe (nach 5 anderen „Nasenbohrern“ in der Warteschlange) und bin um 14:10 fertig. 



Auf dem Weg nach Kärnten erreicht mich die SMS mit dem Link zum (negativen) Testergebnis. Um 15:45 verlasse ich die Steiermark und treffe wenig später in Friesach ein - eine Stadt mit 5000 Bewohnern, an der ich schon oft vorbeigefahren bin. In Park4Night ist ein sehr ruhiger Übernachtungsplatz eingetragen, allerdings schreiben einige User in Kommentaren, dass sie von dort unter der Androhung, dass die Polizei geholt werde, vertrieben wurden. Ich verzichte lieber auf diesen Platz und halte statt dessen beim Friedhof. Während eines Stadtrundgangs komme ich an mehreren weiteren Parkplätzen vorbei, die sich für eine Übernachtung eignen.



Ich beginne einen Rundgang durch die Stadt. Ein großes Sakralgebäude erhebt sich nicht weit vom Friedhof entfernt. Es handelt sich um ein Dominikanerkloster mit der Kirche St. Nikolaus (leider geschlossen).



Über die Wiener Straße gelange ich zum Rathaus.



Die Pfarrkirche Friesach kann ich betreten.



Wenig später habe ich die Wahl: gehe ich rechts zum Hauptplatz oder links durch die Bahnhofstraße zur Stadtmauer? Ich entscheide mich für Letzteres. Dort fällt mir ein Haus auf, das mich an einen Oma-Wetterwax-Roman von Terry Pratchett erinnert („Weber, der Schuster“).



An der gut erhaltenen Stadtmauer entlang komme ich bis zur Wiener Straße zurück.



Den Rückweg lege ich außerhalb der Stadtmauer und des Wassergrabens zurück.



Am Ende des Wassergrabens biege ich nach links und folge der St. Veiter Straße stadtauswärts. Ich komme an der Deutschordenskirche und einem Krankenhaus vorbei.



Ich erreiche die Baustelle des Burgbauprojekts. Hier soll in mehreren Jahrzehnten eine neue Burg errichtet werden, wobei nur Werkzeuge zum Einsatz kommen, die auch den Menschen im Mittelalter zur Verfügung standen.



Ich drehe um und steige zur Ruine auf dem Virgilienberg hinauf.



Der Weg führt nun durch den Wald.



Ich folge einer Straße, die mich auf den Petersberg hinauf zur Burg Petersberg bringt. Dort befindet sich das Friesacher Stadtmuseum.



Außerdem wurde auf dem Petersberg die Filialkirche St. Peter errichtet.



Die Aussicht ist den anstrengenden Aufstieg wert.



Auch Ludwig ist zu sehen.



Über Stufen gelange ich wieder hinunter in die Stadt zum Hauptplatz.



Ich könnte nun noch zu einer weiteren Burg aufsteigen, zur Burg Geiersberg, aber die lasse ich mir für einen weiteren Besuch in Friesach übrig. Stattdessen kehre ich zu Ludwig zurück, wo ich ein Baguette mit Aufstrich und Zwiebeln esse.



Nachfolgend meine Tour durch Friesach, wie sie von Komoot aufgezeichnet wurde:



Meine Route:



Kilometerstand: 139 km.