Freitag, 23. Juni 2023

Kroatien und mehr, Tag 58 (Freitag, 23.6.2023)

Wegen der großen Hitze bin ich gestern erst um Mitternacht schlafen gegangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es drinnen wie draußen rund 28 Grad, also noch immer viel zu heiß (es wehte überhaupt kein Wind). Dementsprechend schlecht habe ich geschlafen. Am Morgen hat es draußen 23 und in Ludwig 24 Grad. Die Garmin-Uhr zeigt wieder nur eine Body-Batterie von 50 an. Aber heute ist sowieso ein reiner Fahrttag, der letzte dieser Reise.



Bevor ich abfahre, nutze ich die Grauwasser-Entsorgung.



Der Spar ist nicht für Reisemobile geplant worden, denn die laut Bodenmarkierungen einzige Parkplatz-Ausfahrt führt unter eine Überdachung, nach der Ludwig als Cabrio unterwegs wäre. Ich muss daher die Bodenmarkierungen ignorieren.



Das Navi möchte mich via Marburg nach Lenart leiten, deshalb gebe ich Ptuj als Ziel ein. Die Straße führt durch eine schöne Mittelgebirgslandschaft. Gäbe es die Ortsnamen und diverse andere Beschriftungen nicht, könnte man glauben, schon in der Steiermark zu sein. In Zgornje Poljcane mache ich auf einem Parkplatz bei einem Friedhof eine kurze Pause. Hier könnte man wahrscheinlich notfalls auch übernachten.



Um 12 treffe ich in Lenart ein, wo ich die zweite Hälfte der Packung Berner koche.



Kurz nach 1 fahre ich weiter nach Mureck. Ein Grenzbeamter lässt mich anhalten, fragt ob hinten wer drinnen ist und schaut auch kurz ins Auto, dann kann ich weiter fahren. In Fohnleiten mache ich Pause. Es beginnt zu regnen, und da im Regenradar eine purpurne Regenzone genau in meine Richtung zieht, beeile ich mich, ihr nach Norden auszuweichen (es regnet so stark, dass ich teilweise nicht schneller als 80 km/h fahren kann). Um 15:30 komme ich zu Hause an.

Meine Route:



Kilometerstand: 5614 km (267 km gefahren).

Donnerstag, 22. Juni 2023

Kroatien und mehr, Tag 57 (Donnerstag, 22.6.2023)

Beim Schlafengehen hatte es gestern in Ludwig 33 Grad (genauso viel wie am Abend in Karlovac), ich lag völlig verschwitzt im Bett (am Morgen sind es immer noch 27 innen und 24 außen). Da ich von der Wanderung müde war, bin ich trotzdem bald eingeschlafen und habe - mit Ausnahme eines Klo-Gangs - bis 7 Uhr durchgeschlafen. Die Garmin-Uhr zeigt eine Body-Batterie von 51 an, das ist nur die Hälfte des Maximums von 100 - ich soll mich heute entspannen, schlägt sie vor. Laut Google Maps hätte ich bis Turnau eine Fahrzeit von 5 Stunden (für einen PKW gerechnet, also sind 7 Stunden realistisch), was an einem Tag problemlos machbar wäre. Ich werde mir aber Zeit lassen und die Strecke zweiteilen. Als heutiges Ziel nehme ich mir Lenart in Slowenien vor, wo man gut übernachten kann.



Bevor es zu heiß wird (je nach App 35 bis 38 Grad), unternehme ich einen Spaziergang ins Stadtzentrum.



Das Zentrum ist eine große Baustelle, in vielen Straßen fehlt der Asphalt.



Karlovac ist nicht gerade eine Tourismusmetropole. Außer einer (gesperrten) Kirche komme ich an wenigen Fotomotiven vorbei.



Wann wird‘s mal wieder richtig Winter? ;-)



Im gestauten Fluss kann man schwimmen und bootfahren.



In der Stadt (die abseits der Hauptstraßen ziemlich ruhig ist) findet man zahlreiche übernachtungsgeeignete Parkplätze. Auch beim Stadion gibt es sehr viele Parkmöglichkeiten.



Karlovac dürfte ein guter Ausgangspunkt für Radtouren sein (auf einer Karte neben der Fußgängerbrücke, wo Ludwig steht, sind mehrere Strecken eingezeichnet, und in der Stadt wurden viele Radwege angelegt) - aber nicht bei 35 bis 38 Grad, und nicht nach einem anstrengenden Tag bei den Plitvicer Seen!



Ich werde nicht die kürzeste Route nach Lenart nehmen. Als erstes Ziel gebe ich Samobor ein (dadurch kann ich die Umgebung von Zagreb besser vermeiden), dort tanken und bald danach die Grenze nach Slowenien überqueren. Zuerst aber suche ich noch einmal einen kroatischen Lidl auf (an einer Hauptstraße durch Karlovac gelegen). Kurz bevor ich dorthin aufbreche, kommt ein Polizeiauto auf meinen Übernachtungsparkplatz, dreht um und fährt wieder weg - gut, dass ich erst heute morgen hier angekommen bin ;-) Dies ist der erste kroatische Lidl dieser Reise mit genügend freien Parkplätzen.



Es ist kurz vor 12, eigentlich Zeit zum Mittagessen, aber am Lidl-Parkplatz stehe ich mitten in der Sonne. Ich hoffe auf einen Platz im Schatten, wenn ich aus der Stadt draußen bin, doch die Straße in Richtung Zagreb führt ständig durch Dörfer (immer mit Einfamilienhäusern neben der Straße) und kleine Städte. In der Gegenrichtung bildet sich eine lange Kolonne in langsamer Fahrt. Schließlich muss ich links abbiegen, doch keiner ist so freundlich, mich das zu lassen - ich lenke Ludwig immer mehr auf die andere Fahrbahnhälfte, bis ich den Halt eines Autos regelrecht erzwinge. Ein paar Kilometer später sehe ich um 12:45 Uhr eine Schotterfläche, wo ich im Halbschatten stehen kann.



Ich esse Berner Würste mit Vogerlsalat. Danach trinke ich einen kühlen Kaffee.



Eine Stunde später fahre ich weiter. Eine Umleitung zwingt mich, links abzubiegen. Gleich darauf fehlt der Asphalt auf der Straße, so dass ich mir wie am Pass Mali Alan vorkomme. Ein Fahrverbotsschild bringt das Navi und bald darauf auch mich völlig aus dem Konzept. Ich weiß nicht mehr, wo ich bin und vor allem wo ich fahren kann, ohne vor einer Straßensperre zu stehen. Endlich hat das Navi eine neue Route gefunden. Erleichtert lasse ich mich von ihm lotsen. Aber dann - diese Straße, auf der der Asphalt aufgerissen wurde, kenne ich doch! Die einzige nicht gesperrte Straße führt mich immer weiter von Samobor weg. Schließlich gebe ich auf, fahre zurück zur Hauptstraße nach Zagreb (wo jetzt deutlich weniger los ist) und nehme die nächste Abbiegung, die mich zur Hauptstraße von Zagreb nach Samobor bringt. Dort tanke ich. Kurz hinter Samobor kommt die nächste Umleitung, doch dieses Mal schwenkt das Navi rasch auf eine neue Route um. Ich überquere die offene Grenze nach Slowenien (so lasse ich mir Grenzen gefallen). Das Umleitungs-Labyrinth hat mich rund eine Stunde Zeit gekostet. Um 16:45 erreiche ich den Stellplatz bei der Burg oberhalb der kleinen Stadt Sevnica (auch Lichtenwald genannt - es gibt hier viele Menschen, die Deutsch sprechen).



Man kann hier Grauwasser und Toiletten entsorgen und gegen Münzeinwurf Wasser und Strom beziehen. Auf einem Schild steht, dass die Stadt die Stellplätze kostenlos zur Verfügung stellt und darum ersucht, in den lokalen Betrieben einzukaufen. So etwas wünscht man sich als Wohnmobilist öfter.



Ich möchte gleich damit beginnen und die Burg besichtigen, was aber nur mit Führung geht. Die letzte war um 16:30 Uhr, die habe ich durch das Umleitungs-Chaos in Kroatien versäumt.



So kann ich nur die Aussicht von der Burg genießen.



Ich spaziere hinunter in die Altstadt, vorbei an einem Balkonkraftwerk.



Wie meistens bildet die Kirche ein schönes Fotomotiv.



Einen lokalen Eissalon würde ich bei 35 Grad im Schatten sofort unterstützen, aber leider gibt es keinen. Ich nehme das Zweitbeste, nämlich ein Eis und ein kühles Getränk aus dem Supermarkt (der aber keine Parkplätze hat; am Foto ist nicht der Supermarkt, sondern die Feuerwehr zu sehen).



Ein paar hundert Meter weiter gibt es einen Spar. Ich brauche für den letzten Reisetag zwar eigentlich nichts mehr, aber eine Kleinigkeit könnte ich morgen früh dort noch kaufen.



Und damit ist klar - ich fahre nicht nach Lenart, sondern bleibe heute in Sevnica.



Am Abend findet hinter der Burg ein Konzert statt. Ich überlege kurz, es zu besuchen, dusche und ziehe eine neue Hose und ein frisches T-Shirt an. Nach 5 Minuten sind sie erneut komplett durchgeschwitzt - es sieht aus, als hätte ich in die Hose gemacht. Meinen Schweißgeruch will ich den Sitznachbarn nicht antun, deshalb ziehe ich die Badehose an und bleibe in Ludwig - vielleicht höre die Musik hier auch (das ist fast nicht der Fall, aber was ich höre, klingt nach slowenischer Volksmusik - nicht mein Geschmack). Um 19:15 kommt ein anderes Wohnmobil, aber der Parkplatz ist mit den Autos der Konzertbesucher voll. Hoffentlich schreiben sie - da sie von dem Konzert wahrscheinlich nichts wissen - keinen bösen Kommentar in Park4night. Um 21:15 Uhr ist das Konzert zu Ende, und 30 Minuten später ist Ludwig van Tourer das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz.



Mein Weg durch Karlovac:



Mein schweißnasser Weg durch Sevnica:



Meine Route (ohne das Umleitungs-Labyrinth vor Samobor):





Kilometerstand: 5347 km (138 km gefahren).

Mittwoch, 21. Juni 2023

Kroatien und mehr, Tag 56 (Mittwoch, 21.6.2023)

Um 6:30 verlasse ich den Pass Mali Alan. Bis zur asphaltierten Straße sind rund 8 Kilometer Schotter zu überstehen, wobei der Weg meistens durch Wald führt, ...



... so dass man selten eine schöne Aussicht hat.



Kurz vor halb neun treffe ich am Parkplatz 2 des Nationalparks Plitvicer Seen ein. PKWs zahlen hier 1,30 Euro pro Stunde, für Wohnmobile gibt es nur Ganztagestickets um 13 Euro.



Ich frühstücke, packe den Rucksack und mache mich auf den Weg zum Eingang. Die Eintrittskarte kostet im Sommer 39,80 Euro. Ich bin zum 3. Mal hier (einmal im Rahmen eines mehrtägigen Betriebsausflugs und einmal während des Familienurlaubs 2014). Dieses Mal wandere ich erstmals durch den Bereich der oberen Seen. Anschließend fahre ich mit dem Boot in die Nähe des Eingangs 1. Hier ist der große Wasserfall die Hauptattraktion. Ich habe Glück, es sind dort verhältnismäßig wenige Menschen (wobei „verhältnismäßig“ immer noch sehr viele sind), denn wenig später sehe ich dort eine lange Schlange anstehen. Zuletzt marschiere ich zu einigen Aussichtspunkten und am See entlang zum Eingang 2. Nachfolgend Fotos dieser Tour, die bis 15:15 Uhr dauert:













































In Ludwig schalte ich den Boiler ein, erhole mich und dusche. Ich esse einige Wurstbrote mit Käse. Um 17:15 Uhr verlasse ich den Nationalpark. Auf der Straße nach Karlovac und Zagreb sind recht viele Autos unterwegs. In Karlovac (bzw. schon außerhalb) habe ich in Park4night hinter Sportanlagen einen Übernachtungsplatz mit guten Kommentaren gefunden. Er liegt an einer Brücke für Radfahrer - in der Nacht werden da wohl nicht viele unterwegs sein. Allerdings hatte es heute 33 Grad im Schatten, und als ich schlafen gehe, ist das auch die Temperatur in Ludwig - ich bezweifle, dass ich heute gut schlafen werde.



Meine Wanderung:



Meine Route:





Kilometerstand: 5209 km (168 km gefahren).