Montag, 4. Juli 2022

Tschechien, Tag 28 (Montag, 4.7.2022)

Um 9 Uhr kaufe ich bei Falle einen neuen Wassertankverschluss. Dann geht die letzte Etappe los. Wegen Stau auf der Tangente treffe ich erst um 12:10 in Turnov - äh, Turnau - ein.

Meine Route:



Kilometerstand: 3035 km (163 km gefahren).

Sonntag, 3. Juli 2022

Tschechien, Tag 27 (Sonntag, 3.7.2022)

Am Morgen sehe ich, dass ein paar Meter weiter irgendwann ein Autofenster eingeschlagen wurde (auf dem Boden liegen Glassplitter). Ich glaube nicht, dass das in der Nacht passiert ist - zumindest habe ich nichts gehört -, sondern dass ich das gestern übersehen habe. Vielleicht hätte ich aufgrund dessen einen anderen Übernachtungsplatz gesucht. Aber jedenfalls ist nichts passiert, und auch nach meiner Pilsen-Besichtigung, zu der ich um 8:30 aufbreche, wartet Ludwig unbeschädigt auf mich.



Auch wenn Pilsen die viertgrößte Stadt Tschechiens ist, nimmt die Besichtigung nicht allzu viel Zeit in Anspruch - in zwei Stunden hat man bei gemütlichem Spazieren die Attraktionen absolviert. Ich umrunde zunächst das fast quadratische Stadtzentrum (mit einem Abstecher zum „Thank you, America“-Denkmal zum Gedenken an die Befreiung der Stadt am 6.5.1945) bis zur Synagoge (eine der größten der Welt), dann gehe ich zum großen Platz der Republik in der Mitte, auf dem die St.-Bartholomäus-Kirche errichtet wurde. Hier ein paar Fotos:

























Um 11 Uhr esse ich ein paar Sandwiches mit Wurst und Käse und überlege, dass ich im Biermuseum die deutschsprachige Führung um 12:10 machen könnte. Als ich aber 25 Minuten vorher zum Museum komme, sind alle Eintrittskarten bereits verkauft. Also fahre ich kurz nach 12 aus Pilsen ab in Richtung Österreich. Ich nehme nicht die schnellste Route, die auf der Autobahn nach Prag führen würde, sondern werde im Waldviertel in Österreich einreisen. Ab Tabor habe ich ein Stück Autobahn. Als ich sie vor Budweis verlasse, halte ich neben dem großen Horusitzer Teich für eine Pause.



Bei der Weiterfahrt sehe ich plötzlich einen orangen Pfeil nach links mit der Beschriftung Wien. So unscheinbar kann eine Umleitung einer wichtigen Straße doch nicht sein, denke ich. Doch, kann sie! In Trebon stehe ich plötzlich vor einer Straßensperre, die nicht einmal Google Maps kennt. Unter dem Protest des Navis fahre ich zurück und dann immer in Richtung der orangen Pfeile, hoffend, keinen zu übersehen. Mein Navi will mich dann schon zu einem anderen Grenzübergang leiten, aber ich folge hartnäckig der durch die Umleitungspfeile vorgegeben Richtung - bis ich wieder in Trebon mit, jetzt aber offensichtlich auf der anderen Seite der Straßensperre (ein Umweg von sicherlich 20 Kilometern!). Danach geht‘s weiter Richtung Österreich, und um 16:37 überquere ich die Grenze in Neu-Nagelberg nördlich von Gmünd. Die Tankstellen verlangen 2,08 Euro für einen Liter Diesel - hat es mich nach Skandinavien verschlagen? In Schwarzenau lege ich nochmals eine Pause ein.



Nun habe ich noch genau 111 km vor mir, die ich problemlos - ohne Umleitungen - absolviere. Um 18:35 erreiche ich die Nebenstraße, über die man zur Falle Campingwelt gelangt. Hier werde ich heute schlafen.



Meine Route (ohne Umleitung in Trebon):



Kilometerstand: 2872 km (363 km gefahren).

Samstag, 2. Juli 2022

Tschechien, Tag 26 (Samstag, 2.7.2022)

In der Nacht (die sehr ruhig war und in der die Temperatur auf 12 Grad zurück gegangen ist) hat sich ein deutsches Wohnmobil zu Ludwig gesellt. Als ich kurz vor 8 meinen Müll zu einem Abfallkübel bringe, schlafen die Insassen (Faulpelze!) noch. Neben dem Parkplatz werden einige Rehe gehalten.



Ich gebe die Koordinaten eines im Womo-Reiseführer empfohlenen Parkplatzes in Cheb ein, doch dieser ist gesperrt. Ein anderer zentrumsnaher Platz aus Park4night bringt mich in eine Begegnungszone, wobei mir schließlich bei einem Fahrverbotsschild nicht klar ist, ob es mich betrifft. Auf dem Weg dorthin habe ich einen anderen Parkplatz gesehen, doch bei dessen Einfahrt steht ein Einfahrt-verboten-Schild mit handgeschriebenem Zettel darunter, den ich nicht lesen kann. Ich gelange in eine Sackgasse, wo ich eigentlich stehen könnte. Aber die Häuser sehen verfallen aus, neben der Straße liegen Müll und eine zerbrochene Flasche - ich habe kein gutes Gefühl und beschließe, auf eine Besichtigung von Cheb zu verzichten. Statt dessen fahre ich nach Marienbad (als ich eine Tankstelle mit 45,90 Kronen pro Liter Diesel sehe, tanke ich voll) und parke Ludwig in einer Sackgasse unmittelbar vor dem Beginn eines Waldwegs (wieder einmal hat sich Park4night bezahlt gemacht).



Marienbad ist der dritte zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kurort in Tschechien und hat rund 13.000 Einwohner. Ich gehe zunächst an der orthodoxen Kirche vorbei und gelange ins Zentrum, wo ich Musik höre - das muss die „singende Fontäne“ sein, ein Springbrunnen, bei dem zu jeder ungeraden Stunde Musik gespielt wird und die Fontänen im Takt eine Show bieten. Ich beeile mich, komme aber gerade zu spät. Darum lasse ich mir mit der Besichtigung Zeit, so dass ich zwei Stunden später um 13 Uhr noch an Ort und Stelle bin. Marienbad gefällt mir weitaus besser als Franzensbad. Nachfolgend ein paar Fotos:

































Ein paar Kilometer weiter gibt es das Naturschutzgebiet Kladska, doch der Parkplatz ist - wie ich an einem schönen Samstag im Juli befürchtet habe - voll. Ich beschließe, nach Pilsen (Tschechiens viertgrößte Stadt) zu fahren, die ich morgen vormittag besichtigen möchte, bevor ich zurück nach Österreich muss. Das sind von Marienbad ungefähr 80 Kilometer, davon 45 auf der Autobahn. Mein Navi zeigt die aktuelle Position manchmal verzögert an. Prompt gerate ich bei der Ausfahrt auf die falsche Spur, die mich wieder auf die Autobahn bringt. Bei der folgenden Ausfahrt halte ich im nächsten Dorf, um mich zu orientieren. Ich befinde mich in der Nähe von Schloss Kozel und beschließe, dorthin zu fahren. Parken kostet 50 Kronen.



Ich spaziere zuerst zum Schloss ...



... und dann durch den Park ...



... und um den kleinen See herum.



Anschließend suche ich in Park4night einen Übernachtungsplatz. Der erste, den ich ansteuere, befindet sich bei der Universität, allerdings gibt es bei der Einfahrt ein Schild, das ich mit der Übersetzungsapp übersetze: „Nur für Angestellte und Studierende des Universitätsinstituts.“ Eine andere Möglichkeit ist ein zentrumsnaher Parkplatz. Dieser ist am Samstag Abend fast leer, Gebühren fallen nur von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr an, und die Hauptstraße ist weit genug entfernt, dass ich hier problemlos schlafen können sollte. Und er hat den Vorteil, dass ich morgen nirgendwo hin fahren muss, sondern nach dem Frühstück sofort zur Stadtbesichtigung aufbrechen kann.



Meine Route:



Kilometerstand: 2509 km (176 km gefahren).

Freitag, 1. Juli 2022

Tschechien, Tag 25 (Freitag, 1.7.2022)

Ich habe eigentlich die ganze Nacht über Regen erwartet - bisher hat sich die Wettervorhersage jedoch als falsch herausgestellt. Während des Frühstücks lese ich im Internet. Ich habe offenbar bei einer Mischung aus Museum, Handwerkszentrum, Restaurant und Hotel übernachtet, also möglicherweise auf Privatgrund. Ich beeile mich daher, ein paar Meter weiter zu fahren und Ludwig am Parkplatz des Fußballplatzes abzustellen.



Da es um 9:30 immer noch trocken ist, beschließe ich, mich auf den Weg zu machen. Im Womo-Reiseführer ist ein Naturschutzgebiet mit einem Moor angeführt. Klar, dass es während der Fahrt dorthin zu regnen beginnt. Der Parkplatz ist kostenlos, hat aber ein Womo-Verbotsschild (ich gehe davon aus, dass das nur in der Nacht gilt). Ich nutze eine Regenpause für einen Rundgang.



Der Eintritt ins Naturschutzgebiet Soos kostet 100 Kronen.



Es wurde ein Holzsteig gebaut, auf dem man das Moor durchqueren kann.



Nur bestimmte Pflanzen sind in der Lage, im Moor zu überleben.



Es gibt leichte vulkanische Aktivität. Das Wasser scheint zu sieden. In Wirklichkeit ist es aber Kohlendioxid, das aus 40 km Tiefe an die Oberfläche steigt.



Nach dem Mittagessen lade ich die Fotos des gestrigen Blogs hoch, was gestern Abend wegen schlechter Internetverbindung nicht möglich war. Außerdem plane ich den Rest meines Urlaubs. Ich will am Sonntag in der Nähe von Wien übernachten, um am Montag bei Camping Falle einzukaufen (Ludwigs Wassertankverschluss lässt sich nicht mehr versperren). Das lässt mir Zeit, einerseits die zwei weiteren UNESCO-Kurorte zu besichtigen und auf dem Weg nach Hause noch in der einen oder anderen Stadt zu halten. Den ersten Kurort, nämlich Frantiskovy Lazne alias Franzensbad, besuche ich noch heute. Er hat nur rund 5000 Einwohner, also ein Zehntel von Karlsbad. Ich fahre in eine Wohnstraße etwas außerhalb des Zentrums, wo auch die Bewohner ihre Autos längs der Straße parken, und stelle Ludwig dort ab,



An einer Kirche vorbei ...



... gelange ich in einen Park ...



... und gleich darauf ins Stadtzentrum ...



... mit Hotels ... 



... und Kurpavillons, ...



... wo man Becher oder Flaschen mit mineralhaltigem Wasser füllen kann.



Einige Quellen befinden sich im Park. Im Gegensatz zu Karlsbad, wo das Wasser zwischen 50 und mehr als 60 Grad hat, liegt die Wassertemperatur in Franzensbad zwischen 12 und 14 Grad.



Ich besichtige eine orthodoxe Kirche ...



... eine Wetterstation ...



... und die Statue des Frantisek, ...



... ehe ich umdrehe ...



... und zurück zu Ludwig gehe. Bei gemütlichem Gehen kann man die Sehenswürdigkeiten von Franzensbad in weniger als zwei Stunden absolvieren.



Ich verlasse Franzensbad und steuere einen in Park4night erwähnten Wanderparkplatz an. Da die Zufahrt sehr eng ist, beschließe ich, auf einem Parkplatz in der Nähe von Cheb zu übernachten. Ich treffe kurz vor 17 Uhr ein. Wenig später regnet es wieder ein Stündchen lang. Ich koche Chili con Carne und grünen Salat.



Meine Route:



Kilometerstand: 2333 km (61 km gefahren).